UNSER CVJM

geschichte

Bildeindrücke

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Gründung und Anfangsjahre

1865-1911

„Am 7. Oktober 1865 traten 8 junge Leute zusammen und besprachen sich mit Herrn Stadtvikar Schanzenbach und Herrn Färber Haag über die Gründung eines Jünglingsvereins in hiesiger Stadt. Da das Bedürfnis eines solchen Vereins allgemein anerkannt wurde, so wurde beschlossen, mit Anfang November den Verein ins Leben treten zu lassen...“

So beginnt das erste Protokoll des „Ludwigsburger Jünglingsvereins“.

Am Jahresende 1868 zählte der Verein 20 Mitglieder, die es mit ihrer Aufgabe, Mission am jungen Mann zu treiben, ernst nahmen, denn bereits Anfang 1869 tauchte im Protokollbuch die Frage auf, die uns heute ebenso bewegt wie damals: „Wie gewinnen wir den jungen Mann?“

Im Mittelpunkt des Vereins stand die sonntägliche „Erbauungsstunde“, wöchentliche Gesangsstunden sowie ein „unterhaltender Abend“, der der Allgemeinbildung und der beruflichen Fortbildung diente. Am 1.Juni 1869 trat der Verein dem neugegründeten „Süddeutschen Jünglingsbund“ bei. Schon im Januar 1870 begann er mit der Soldatenbetreuung, die in der Garnisonsstadt Ludwigsburg einen breiten Raum in der Vereinsarbeit einnahm.

Das Jahr 1890 war das Geburtsjahr des Posaunenchors, der seither auf seine besondere Art imCVJM wirkt.

Im gleichen Jahr zog der Verein in ein eigenes Haus im Hirschgäßle, bis dann im Jahre 1895 neue Räume im Evangelischen Vereinshaus in der Gartenstraße bezogen werden konnten. Im Jahre 1897 wurde auch das Turnen in die Vereinsarbeit aufgenommen. 1902 stellte der Verein seinen ersten Berufsarbeiter an.

Seit dem 9. Januar 1903 führt der Verein seinen Namen: CVJM Ludwigsburg. Ein eigener Vereinsgarten, der 1908 am Rande der Weststadt erworben wurde, war lange Zeit ein beliebter Mittelpunkt des Lebens und Treibens des Vereins, bis dieser der Ausdehnung des Stadtgebietes weichen musste.

Die Jungschararbeit geht auf das Jahr 1912 zurück, in dem eine Schulabteilung ins Leben gerufen wurde. Bereits 1911 wurde eine Pfadfinderabteilung gegründet sowie ein Spielmannszug, die beide großen Zulauf fanden.

 

CVJM - zwischen zwei Kriegen

Im ersten Weltkrieg sind 43 Mitglieder gefallen und so waren die Reihen ziemlich gelichtet als der Verein nach 1918 seine regelmäßige Arbeit wieder aufnahm.

Wegen des Krieges feierte der Verein sein 50jähriges Jubiläum erst am 24. Oktober 1920, als er bereits auf ein 55jähriges Bestehen zurückblicken konnte.

Ab 1926 trat zu dem missionarischen Dienst auch eine soziale Arbeit in Gestalt der Erwerbslosenfürsorge hinzu. An Arbeitslose wurde regelmäßig Essen ausgegeben, eine Bücherei für sie eingerichtet, durch Vorträge für ihre Weiterbildung gesorgt und ihre Kinder an Weihnachten beschenkt.

Am 6.August 1933 konnte das Landheim Lutzenberg eingeweiht werden, dessen Bau der Initiative und Tatkraft von Richard Ludwig zu verdanken ist.

Im Jahre 1934 wurde eine stattliche Anzahl junger Mitglieder des Vereins in die HJ überführt, wie es von höchster Stelle für die unter 18jährigen angeordnet worden war. Das Tätigkeitsfeld des Vereins war damit erheblich eingeschränkt. Schon kurze Zeit danach entstanden jedoch neue Jugendgruppen als Gemeindejugend der Kirche. Unter vielen Opfern und mancherlei Risiken überdauerte diese Arbeit das Dritte Reich und wurde besonders in den dunklen Jahren des zweiten Weltkrieges für viele Jungen und junge Männer sehr wichtig. Ein wesentlicher Teil der Arbeit des verbleibenden Vereins während des zweiten Weltkrieges bestand ebenfalls in der Betreuung der zahlreichen Mitglieder, die als Soldaten im Einsatz standen und der Mitglieder auswärtiger Vereine, die in hiesigen Ersatztruppen Dienst taten. Wieder forderte der Krieg zahlreiche Opfer aus den Reihen des Vereins.

 

Jugendarbeit nach 1945

Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 wurde die Jugendarbeit in Ludwigsburg als "Evangelisches Jungmännerwerk (CVJM)" verstärkt wieder aufgenommen. Bis zum Frühjahr 1947 arbeiten der CVJM und das Evangelische Jungmännerwerk zusammen, danach gab es eine Trennung: Während der CVJM die überparochiale Arbeit in allem Altersgruppen wahrnahm, unterstützte das Evangelische Jungmännerwerk die Jungen- und Jungmännerarbeit innerhalb der einzelnen Teilkirchengemeinden. In beiden Werken wurde die Arbeit nun wieder in der ganzen Breite getan. Hier wie dort gehörte dazu ein weites Programm, das Heimabende und Lager, Sport und Laienspiel, Fahrten und Posaunenchorarbeit und vieles andere umfasste, in dessen Mitte jedoch immer das Gespräch um die Bibel und daraus erwachsend der Dienst stand.

1950 entstand von neuem ein Vereinsgarten des CVJM in Eglosheim. 1952 wurde in Ludwigsburg mit der Jungenschaftsarbeit begonnen, die ein verbindliches Jungenleben mit einer klaren Zielsetzung anstrebte.

Von den unfreundlichen Nachkriegsräumen in der alten Kanzleikaserne wurde in das Hinterhaus des heutigen Schiller-Hospitzes und des Evangelischen Gemeindehauses umgezogen.

1956 wurde dem Landheim Lutzenberg ein Erweiterungsbau hinzugefügt. Dadurch konnten die Möglichkeiten für die Belegung und Benützung des Hauses verbessert werden. Ende der 50er Jahre entstand bei Nußdorf in einer Gemeinschaftsarbeit des Evangelischen Jungmännerwerks ebenfalls ein Freizeitheim, das mit seinen rund 30 Plätzen für Wochenendfreizeiten und Lager immer noch zur Verfügung steht.

 

Zusammenschluss der verschiedenen Werke

Im Laufe der Jahre stellte sich dann den beiden Ludwigsburger Werken mehr und mehr die Frage nach einem erneuten und endgültigen Zusammengehen, nachdem in der Auffassung beider über heutige Jugendarbeit und in der praktischen Arbeit kaum mehr Unterschiede bestanden. Im Juni 1964 wurde der Zusammenschluss offiziell vollzogen. Dieses Werk wurde daraufhin von der Evangelischen Kirchengemeinde Ludwigsburg mit der gesamten männlichen Jugendarbeit von Ludwigsburg, soweit sie nicht in Form der Christlichen Pfadfinderschaft geschah, beauftragt und tat den Dienst an den Teilkirchengemeinden sowie auch überparochial.

Seit 1972, dem Zeitpunkt des Zusammenschlusses des Jungmännerwerk und des Mädchenwerk führt der Verein nun die Bezeichnung "Christlicher Verein Junger Menschen". Seit diesem Jahr hat der CVJM auch von der Gesamtkirchengemeinde den Auftrag, Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden vor Ort zu machen.

1977 hat sich zusätzlich eine teiloffene Arbeit mit Hauptschülern entwickelt.

Im Jahre 1980 kam ein weiteres Selbstversorgerhaus dazu: das Haus Valisera in Gampes in Österreich.

Seit Anfang der 80er Jahre gehört die Schulsozialarbeit zum CVJM.

 

CVJM Ludwigsburg heute

Das heutige hauptamtlichen-Team des CVJM Ludwigsburg e.V. besteht aus der Leitenden Referentin Elke Haas, sowie zwei JugendreferentInnen, die einerseits für neun Gemeinden im Stadtgebiet Ludwigburg Kinder- und Jugendarbeit anbieten, andererseits Projekte und Freizeiten des CVJM organisieren. Wichtig ist vor allem die Begleitung und Förderung von Mitarbeitenden.

Weiter gehören zum Team drei Vollzeitstellen in der Schulsozialarbeit, die aus vier SchulsozialarbeiterInnen bestehen. Kirsten Scheel ist derzeit mit 50% an der Gemeinschaftsschule sowie mit weiteren 50% an der Justinus-Kerner-Werkrealschule tätig. Annka Glenz ist für die drei Innenstadtgymnasien (Goethe, Mörike und Schiller) zuständig. Dominik Stolle befindet sich gerade in Teilzeit in Elternzeit und ist mit 75% an der Elly-Heuss-Knapp-Realschule tätig. Die restlichen 25% werden von Patrick Fritz abgedeckt, der seit November 2015 dem Team der Schulsozialarbeit angehört. Daneben bietet der CVJM für alle SchülerInnen am Innenstadtcampus die tägliche Spätbetreuung camp4us im CVJM an.

In der Verwaltung ist Ulrike Bauer mit 100% angestellt, sowie Andrea Moses mit weiteren 40%. 

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